Nachdem sich eine 17-jährige Austauschschülerin aus Guatemala in Deutschland mit Masern angesteckt hatte, konstruieren die üblichen Verdächtigen auch dies als abstruses Argument für eine Impfpflicht für Masern in Deutschland....

Jetzt seien - so Thomas Fischbach, der Vorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland - die Masern zurück in Guatemala, wo sie doch eigentlich "dank kluger Gesundheitspolitik" ausgerottet gewesen seien. Daher müsse jetzt endlich in Deutschland (!?!) eine Impfpflicht eingeführt werden... (DÄ 23.01.2018)

Dem unvoreingenommenen und fachkundigen Beobachter stellen sich hier gleich mehrere Fragen:

"Tragisch und beschämend" ist - entgegen den Aussagen von Herrn Fischbach - somit keineswegs, dass sich eine offenbar ungeimpfte (oder durch die Masernimpfung nicht geschützte) Schülerin in einem Land mit einer der höchsten Durchimpfungsraten gegen Masern in Europa auf einer Fernreise mit Masern ansteckt - tragisch und beschämend ist die ermüdende Penetranz, mit der Ärztefunktionären offenbar kein Argument zu dumm ist, sich selbst und die derzeit von allen wirklichen Fachleuten (wie z.B. dem Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission, ebenso von seinem Vorgänger, ...)  für nicht zielführend erachtete Impfpflicht in Deutschland immer wieder in den einschlägigen Medien zu positionieren.

Weitere Gedanken zum Thema "Ausrottung der Masern" finden sie hier und hier.

 

Literatur

Deutsches Ärzteblatt online. 23.01.2018. Abruf 24.01.2018

T-Online.de. 23.01.2018. Abruf 24.01.2018

WHO. WHO-Unicef estimates of MCV2 coverage. Abruf 24.01.2018