By Dr. Steffen Rabe on Dienstag, 29. November 2022
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"Alte" Keuchhusten-Impfung - wissen wir beim Impfen wirklich, was wir tun?

Als in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts die "alte" Keuchhustenimpfung (wP), die noch ganze, abgetötete Keuchhusten-Bakterien enthielt, wegen gravierender Nebenwirkungen durch die "neue" (aP), die nur noch wenige Antigene dieses Bakteriums enthält, ersetzt wurde, feierte man dies als wesentlicher Fortschritt auf dem Weg zu Bekämpfung des Keuchhustens.

Abgesehen davon, dass die aP sich als so schlecht wirksam erwies, dass wir in vielen Ländern heute genausoviel Keuchhustenfälle sehen, wie vor dem Beginn jeder Form der Keuchhustenimpfung, birgt die alte wP offenbar noch die eine oder andere Überraschung.

So fand eine australische Studie ein deutlich geringeres Risiko für Nahrungmittel-Allergien bei Kindern, die noch mit vollständigen Keuchhustenbakterien geimpft wurden verglichen mit denen, die die moderne Impfung erhielten. Methodisch bedingt kann diese Studie den Zusammenhang nicht beweisen, aber ein Signal für weitere Forschung generien (diese könnte dann z.B. auch untersuchen, ob eine Keuchhusten-Erkrankung denselben Effekt hätte...) (Estcourt 2019)

​Und eine Tierversuchs-Studie von 2022 konnte zeigen, dass Mäuse, die mit wP immunisiert wurden, auch einen Schutz gegen einen gefürchteten Problemkeim namens Pseudomonas aeruginosa entwickelten (Blackwood 2022).

Bordetella pertussis whole cell immunization protects against Pseudomonas aeruginosa infections | npj Vaccines

Beide Befunde haben nichts zu tun mit der ursprünglichen Verwendung des wP-Impfstoffs und zeigen einmal mehr, wie weit wir von einem auch nur annähernd umfassenden Wissen zu Wirkungen, Auswirkungen und Nebenwirkungen von Impfstoffen entfernt sind....