Im Februar 2007 wurde die HPV-Impfung in einem beispiellosen Hau-Ruck-Verfahren von der STIKO in den Kanon der öffentlich empfohlenen Impfungen aufgenommen - Auch in anderen Ländern wie den USA ist das procedere der Zulassung und Art und Umfang der Impfpromotion Gegenstand intensiver medizinethischer Untersuchungen - auch dies ein in der Impfgeschichte einmaliger Vorgang (Tomljenovic 2012).
Das Oktober-Treffen der SAGE, der Strategic Advisory Group of Experts on Immunization der WHO brachte eine ungewöhnliche Aufforderung: alle Länder mögen bitte sofort aufhören, Jungen gegen HPV zu impfen (WHO 2019, Arie 2019). War der WHO doch noch aufgefallen, dass das Risiko für Gebärmutterhalskrebs bei Jungen tatsächlich relativ gering ist (s. auch hier)?
Als wäre die Geschichte der HPV-Impfung nicht schon reich genug an Kuriositäten und Skandalen - jetzt kritisieren führende Experten der bis jetzt renommierten Cochrane Collaboration (Jørgensen 2018) scharf die HPV-Stellungnahme, die ihre Cochrane-Kollegen im Frühjahr diesen Jahres veröffentlichten (Arbyn 2018) .
Weiterlesen: In Sachen HPV-Impfung - Cochrane vs. Cochrane - UPDATE
nicht sein kann, was nicht sein darf. Dieses Zitat war wohl der Leit- (Morgen-)Stern über der neuesten HPV-Publikation des Robert Koch-Instituts (RKI): dem "Faktenblatt zu HPV-Impfung" (RKI 2019a und b), das mittlerweile in einer zweiten Auflage erschienen ist.