Im Winter 2021 als viel beachteter preprint erschienen, wurde eine große dänische, registerbasierte Haushaltskontaktstudie jetzt peer-reviewed in nature communicatons veröffentlicht.
Wie immer geht es bei Haushaltskontaktstudien um die SAR, die secundary attac rate, die angibt, wieviel Prozent der Kontaktpersonen sich bei einer infektiösen Indexperson (in dieser Studie "primary case" genannt) anstecken.
Die zwei Kernbotschaften zusammengefasst:
- Die SAR lag unter Delta bei etwa 20%, unter Omikron bei etwa 30% - unter Haushaltsbedingungen! D.h. auch bei regelmäßigem, engen Kontakt stecken sich nur sehr wenige Menschen an.
- Der Impfstatus der Indexfälle war irrelevant - die SAR war unter Omikron praktisch identisch für Indexfälle, die ungeimpft waren (31%), doppelt geimpft waren (30%) oder sogar geboostert waren (32%) - s. Table S8. D.h. die Impfung verringert das Risiko, Kontaktpersonen unter Haushaltsbedingungen anzustecken nicht.
Diese wichtigste Aussage wird in der Studie aber in den supplementary materials versteckt - im Hauptteil findet man sie so nicht. Dort finden sich einige methodische Fragwürdigkeiten, z.B. warum ungeimpfte Genesene als Geimpfte gezählt oder unvollständig Geimpfte als Ungeimpft gerechnet werden (s. Table 2).
h/t: @FSBuchholzer
Household transmission of the SARS-CoV-2 Omicron variant in Denmark | Nature Communications