Impfungen und Allergien - erhöhen frühe Mehrfachimpfungen das Allergierisiko?

Eine japanische Studie, die auf einer sehr großen Geburtskohorte (> 100.000) in Japan beruht, untersuchte den Zusammenhang zwischen der Art und der Anzahl der in den ersten 6 Lebensmonaten verabreichten Impfungen und dem Auftreten allergischer Erkrankungen.

Es zeigte sich, dass für das Allergierisiko unabhängig davon ist, ob initial (wie in D mit der Rotavirus-Impfung empfohlen) eine Lebend- oder eine Nicht-Lebendimpfung verabreicht wurde.

Die Beobachtung, dass die (in D nicht empfohlene) Tuberkulose-Impfung das Allergie-Risiko senkt, ließ sich in dieser Studie nicht bestätigen.

Die Autoren fanden jedoch eine signifikant Erhöhung des Risikos für Asthma bronchiale, Ekzem und andere allergische Erkrankungen in Abhängigkeit von der Anzahl der verschiedenen Impfstoffe im ersten Lebenshalbjahr: gegen je mehr Erkrankungen mit Nicht-Lebend-Impfungen geimpft wurde, desto höher war das Risiko für die genannten allergischen Erkrankungen.

Da, aus welchen Gründen auch immer, in dieser Studie die DTP-Impfung als EIN Impfstoff gewertet, entspricht die höchste untersuchte Kategorie (fünf Impfstoff-Typen) der deutschen Strategie der Sechsfach-Impfung plus Pneumokokken.

Die Studienautoren weisen darauf hin, dass diese Ergebnisse frühere Studien bestätigen, die ebenfalls ein erhöhtes Risiko allergischer Erkrankungen nach frühen Mehrfach-Impfungen gefunden hatten (Literaturhinweise in der offen zugänglichen Studie).

Diese methodisch hochwertige Studie weist vor allem einen Schwachpunkt auf: sie vergleicht lediglich geimpfte Kinder untereinander - die Frage, ob frühe Nicht-Lebendimpfungen unabhängig von ihrer Anzahl das Allergierisiko im Vergleich zu ungeimpften Kindern erhöhen, bleibt damit weiterhin unbeantwortet.