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Masern nach Masern-Elimination - eine Herausforderung in vielfacher Hinsicht
In Spanien gelten die Masern seit 2014 als "eliminiert", d.h. bei sehr geringer Häufigkeit gibt es keine wesentlichen Infektionsketten im Land. Eine Studie untersuchte jetzt die Häufigkeit von Masern-Erkrankungen sowie von schützenden Antikörpern bei Ungeimpften und bei Geimpften im Zeitraum von 2014 bis 2020.
Die geringste Häufigkeit schützender Antikörperspiegel fand sich in der Generation der (zweimal) Geimpften - verglichen mit Menschen, die in der Vorgeschichte an Masern erkrankt waren.
Erkranken zweimal Geimpfte bei nachlassender Immunität an Masern, ist dieser Verlauf oft untypisch ("vaccine-modified measles" - in der Regel leichter) und deutlich schwerer zu diagnostizieren, was gezielte Schutzmaßnahmen erschwert.
Interessant ist, dass in dieser Studie ein erheblicher Anteil der Patienten mit "modified measles" gar nicht geimpft war, es offensichtlich aber auch dann mittlerweile häufig einen untypischen, abgeschwächten Verlauf geben kann (was die Autoren nicht eigens thematisieren).
Leider untersuchte diese Studie auch nicht, in welchem Umfang Geimpfte mit "modified measles" für andere infektiös und damit Teil von Infektionsketten sein können (dass dies grundsätzlich so ist, ist mittlerweile unstrittig).
Die vom RKI immer noch aufrechterhaltene Behauptung eines lebenslangen Schutzes nach zwei Masern-Impfungen ist längst unhaltbar - und goldene Kalb einer Masern-Elimination birgt offenbar einige Überraschungen und völlig neue Herausforderungen.
Viruses | Free Full-Text | Measles in Vaccinated People: Epidemiology and Challenges in Surveillance and Diagnosis in the Post-Elimination Phase. Spain, 2014–2020
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